Der Grund unserer Zeit
Der Baugrund der Bundesrepublik Deutschland ist noch heute schwerst kontaminiert. Die Bombardierungen der Alliierten im Zweiten Weltkrieg werden unseren Boden noch bis zu 200 weitere Jahre belasten.
Den Baugrund unserer Zeit verantwortungsvoll und nachhaltig zu nutzen bedeutet, dass der Erdboden vor dem Beginn jeglicher Tiefbauarbeiten auf die Belastung mit Kampfmitteln (im Fachjargon UXO genannt, vgl. engl.: Unexploded Ordnance) zu überprüfen ist.
Der Arbeitssicherheit im Baugewerbe und der Umwelt zu Gunsten kann ein Verdacht auf Kontaminierung im Vorfeld mittels der Auswertung historischer Militärunterlagen und Aufklärungsluftbilder der Alliierten Streitkräfte Klarheit schaffen. Kostspielige und zeitraubende Geländeuntersuchungen vor Ort zur Ermittlung einer Kampfmittelfreiheit können so vermieden werden.
Die im Alltag „Kampfmittelauswertung“ genannte Luftbildauswertung wird passgenau für Ihr Bauvorhaben angefertigt.
Rechtliche Vorgaben zur Überprüfung
der Kampfmittelbelastung
Die entsprechenden Landesbauordnungen der einzelnen Bundesländer enthalten die relevanten Richtlinien, die besagen, dass Bauarbeiten jeder Art so geplant und ausgeführt werden müssen, „dass die öffentliche Sicherheit und Ordnung, insbesondere Leben, Gesundheit und die natürlichen Lebensgrundlagen, nicht gefährdet werden“ (vgl. § 3 MBO, Abs. 1.).
Aus zivilrechtlicher Sicht hat ein unter Umständen Geschädigter Ersatzansprüche gegen den Unterlasser der Überprüfung auf Kampfmittelbelastung, sofern dieser durch Nichtherbeiführen der Überprüfung fahrlässig gehandelt hat (vgl. §§ 823, 831 BGB).
Zusätzlich hat der Arbeitgeber (ausführende Unternehmen wie Tiefbauer, Spezialtiefbauer etc.) laut Arbeitsschutzgesetz „Vorkehrungen zu treffen, dass alle Beschäftigten, die einer unmittelbaren erheblichen Gefahr ausgesetzt sind oder sein können, möglichst frühzeitig über diese Gefahr und die getroffenen oder zu treffenden Schutzmaßnahmen unterrichtet sind“ (§ 9, Abs. 2, ArbSchG) und die Arbeit ist „so zu gestalten, dass eine Gefährdung für das Leben (…) möglichst vermieden (…) wird“ (§ 4, Abs. 1, ArbSchG).
Schätzungen zur heutigen Belastung
im Baugrund
Alleine die Luftstreitkräfte der Vereinigten Staaten und Englands warfen zwischen 1942 und 1945 eine Bombenlast von über 1.500.000 Tonnen über dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik ab.
Abhängig von Bauart und anderen technischen Umständen ist davon auszugehen, dass zwischen 8% und 18% als Blindgänger niedergingen und nie explodierten.
Laut dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie werden jedes Jahr ungefähr 5.000 Blindgänger in Deutschland entschärft und vernichtet. Dies geschieht größtenteils ohne mediales Aufsehen.
1.500.000 Tonnen
Über eineinhalb Millionen Tonnen abgeworfene Bombenlast im Verlauf des Zweiten Weltkriegs.
24/7
Rund um die Uhr flogen amerikanische und englische Bomber im Wechsel verheerende Angriffe.
1.000 Ortschaften
Über 70 Großstädte und mehr als 900 kleinere Orte sind mehrfach bombardiert worden.
200 Jahre
Die Bereinigung und Bergung für die gesamte Republik wird uns und mehrere Generationen noch viele Jahrzehnte beschäftigen.
8%-18% Blindganger
Ein beträchtlicher Anteil aller abgeworfenen Sprengbomben kam nie zur Explosion.